Henry, die Prinzen & Ich - Eine Zeitreise-Story

 

Dieses Herzensprojekt beschäftigt mich bereits seit vielen Jahren immer wieder. Eine Rohfassung hatte ich schon beinahe fertig, doch nach und nach ging mir auf, was alles noch besser werden kann.

 

 Es geht um eine junge Frau, die Urlaub in einem Schlosshotel in England macht. Durch Zufall entdeckt sie einen Geheimgang, der in einem Turmzimmer endet. Dort trifft sie auf einen Mann, der sich seltsam benimmt - bis herauskommt, dass sich meine Protagonistin Ella auf einmal im Jahr 1483 befindet. Der Mittelalter-Mann, sein Name ist Henry, hat eine Mission und natürlich will Ella ihm helfen, mit dem Wissen und den Möglichkeiten, die ihr, der Zeitreisenden, zur Verfügung stehen.

Ella und Henry machen sich also auf nach London, mitten hinein in den scharf bewachten Tower, um zwei Prinzen vor dem sicheren Tod zu retten ...

 

Zeitreisen haben mich schon immer begeistert und fasziniert. Darüber zu schreiben wird eine enorme Herausforderung, die ich gern annehme.

Der Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart soll in dieser Geschichte eine große Rolle spielen - und natürlich die Brisanz, wenn sich zwei Menschen aus verschiedenen Zeiten ineinander verlieben ...

 

 

ELLA

Eleanor Offenbruck, ge-nannt Ella, ist Hebamme und Hobbyautorin.

Um einen historischen Roman zu schreiben, mie-tet sie sich für drei Wo-chen in einem Schloss-hotel ein, ohne zu ahnen, dass sie bald 'vor Zeit' wird recherchieren kön-nen - und welche Gefahren das birgt ...

 

HENRY

Ein charismatischer Draufgänger und Aben-teurer, der, als er erfährt, dass zwei Prinzen in Le-bensgefahr schweben, die beiden retten will.

Als er Ella kennenlernt, fasziniert ihn diese seltsa-me Frau, die so gar nicht dem Bild entspricht, das in Henrys Zeit normal ist - sie trägt sogar Hosen! 

Reale Geschichte

Irgendwann im Spät-sommer des Jahres 1483 verschwanden zwei Prin-zen aus dem Tower of London.

Bis heute ist nicht end-gültig geklärt, was genau mit ihnen geschah. Zwar fand man vor vielen Jahren zwei Kinderske-lette, von denen angenom-men wird, dass es die der Prinzen sind, doch sicher ist das nicht.

Es wird vermutet, dass die Jungen den Tod fanden, weil sie im Auftrag ihres Onkels, König Richard III., ermordet wurden.

Die Tatsache, dass dieser Fall nie wirklich aufge-klärt wurde, nutze ich für meinen Roman. 


INHALT

Ella reist nach England, um in einem historischen Schlosshotel einen Roman zu schreiben und sich von der Umgebung inspirieren zu lassen. Zufällig stößt sie auf einen Geheimgang. Da sie von neugieriger Natur ist, erkundet sie ihn und landet in einem Turmzimmer. Dort trifft sie auf Henry, der ebenso seltsam aussieht wie er sich benimmt. Als Ella feststellt, dass sie unbeabsichtigt in der Zeit gereist und im Mittelalter gelandet ist, tun sich ihr fantastische Möglichkeiten zur Recherche auf.

Doch es kommt noch besser: Henry hat von einem Mordkomplott gegen die Söhne des verstorbenen Königs erfahren und will es verhindern. Ella möchte ihm helfen, die bedrohten Prinzen aus dem Tower of London zu retten und hat dafür ihre ganz eigenen Mittel. Als Küchenmädchen getarnt gelingt ihr der Eintritt in die Burg.

Wird es Henry und Ella gelingen, die Jungen rechtzeitig aus dem scharf bewachten Tower zu befreien? Obendrein entwickelt sich zwischen den beiden eine Romanze. Doch wie soll eine Liebe funktionieren, wenn der Altersunterschied mehr als 500 Jahre beträgt und der Ex-Freund aus Ellas Zeit mit allen Mitteln darum kämpft, sie zurückzugewinnen ...?

 

Um euch einen Eindruck zu geben ...

HIER EINE KURZE LESEPROBE

(...)

Ein paar Herzschläge lang mustern wir uns schweigend, von Kopf bis Fuß.

Ich schätze ihn auf etwa dreißig. Sein leicht gewelltes Haar hat die Farbe von Bitterschokolade, passend dazu trägt er einen kurzen Bart. Die dunklen Augen unter den kräftigen Brauen schauen mich finster und gleichzeitig neugierig an. Von den Nasenflügeln abwärts ziehen sich feine Linien, die sich vermutlich vertiefen, wenn sich sein geschwungener Mund zu einem Lächeln verzieht. Doch den Gefallen tut er mir nicht.

Er trägt eine enge Jacke aus grünem, brokatartigem Stoff. Darunter ein helles Baumwollhemd, dessen weite Ärmel aus den Enden der kurzen Jacke hervor lugen. Der Ausschnitt des Hemdes gibt den Blick auf eine breite, leicht behaarte Brust frei.

Ein echter Blickfang ist seine Hose. Sie ist dunkelgrün und so eng, dass sie eher wie eine Strumpfhose aussieht. Besonders auffällig ist, dass seine … Kronjuwelen von einer Art Hosenlatz bedeckt sind und sie damit besonders hervorgehoben werden, zumal der Latz bemerkenswert ausgebeult ist. Ich schaue rasch wieder weg und hoffe, dass ich nicht rot angelaufen bin bei diesem Anblick.

Unwillkürlich muss ich an die Ritterrüstung von Henry VIII. denken, die ich einmal im Tower gesehen habe. Diese Rüstung hatte an besagter Stelle ebenfalls eine beeindruckende, für eine Frau fast angsteinflößende Wölbung. Ob das äußerliche Erscheinungsbild aber mit der Realität übereinstimmt, wissen wohl nur die Träger dieser Kleidungsstücke und ihre Ehefrauen. Ich denke, gerade im Fall von Henry VIII. war es pure Angeberei. Ob der Kerl vor mir auch so ein Aufschneider ist?

Zumindest wirken sowohl er selbst als auch sein Aufzug einerseits antiquiert, andererseits aber verflixt attraktiv. Vielleicht ist er auf dem Weg zu einer Mittelalter-Kostümparty. Authentisch erscheint mir seine Verkleidung auf jeden Fall, nach dem, was ich über die Mode der damaligen Zeit weiß.

Er hat die Arme locker vor der Brust verschränkt und den Kopf zur Seite geneigt. Offenbar wartet er auf eine Erklärung. Das gegenseitige Schweigen hält schon eine Weile an und da ich nicht weiß, was ich sagen sollte, bleibe ich weiterhin stumm.
Er jedoch räuspert sich. „Für einen Spion seid Ihr unverhältnismäßig laut gewesen“, sagt er mit leichtem Vorwurf. „Man hätte meinen können, Ihr wolltet entdeckt werden.“
Sein Englisch ist etwas altertümlich, es erinnert mich an Chaucers Ausdrucksweise. Da ich Chaucer verehre, kann ich den Fremden vor mir recht gut verstehen und so langsam sackt die Bedeutung dessen, was ich gehört habe, in mein noch immer etwas verwirrtes Gehirn.

„Spion? Wie kommen Sie auf den Gedanken, ich sei eine Spionin?“
Er ignoriert meine Frage. „Wer hat Euch geschickt?“
„Geschickt? Niemand“, beteuere ich und bemühe mich, deutlich zu sprechen. „Ich bin zufällig auf diese Treppe gestoßen und ...“
Er schnaubt ungläubig. „Zufällig?! Ha! Ich glaube Euch kein Wort. Seid Ihr im Auftrag des Earl of Gloucester oder einem seiner Anhänger hier? Sagt die Wahrheit, ich finde es ohnehin heraus, wenn Ihr lügt.“
(...)

 

LESEPROBE ENDE